Baldassare Franceschini, gen. il Volterranno

(Volterra 1611 – Florenz 1689)

Baldassare Franceschini zählt zu den profiliertesten Freskanten des 17. Jahrhunderts in Italien. 1628 ging er nach Florenz, um seine Ausbildung bei Matteo Rosselli (1578–1650) zu vollenden. In der Werkstatt von Giovanni da San Giovanni (1592–1636) war Franceschini 1635 an der Ausführung der Fresken für die Sala terrena des Palazzo Pitti beteiligt. Don Lorenzo de’ Medici beauftragte ihn 1637 mit einem Freskenzyklus zu der Geschichte der Großherzöge für den Hof der Villa La Patraia bei Florenz, der nach mehreren Unterbrechungen 1648 fertiggestellt wurde. Um 1640 unternahm Franceschini eine Bildungsreise zu den wichtigsten Kunstzentren Norditaliens sowie 1641 nach Rom. In den nachfolgenden Werken wie den Fresken der Cappella Orlandini in S. Maria Maggiore von 1642 oder der „Apotheose der hl. Cäcilie“ 1643–44 für die Cappella Grazzi in SS. Annunziata wird der Einfluss Correggios (um 1489–1534) und Pietro da Cortonas (1597–1669) deutlich, der in dieser Zeit für den Palazzo Pitti tätig war. Im Sommer 1651 reiste Franceschini vermutlich ein weiteres Mal nach Norditalien und 1653 nach Rom. Im Gefolge Erzherzog Ferdinand Karls von Österreich lernte er 1663 u. a. Venedig kennen. Neben Fresken schuf Franceschini zahlreiche Kabinettbilder zu religiösen und mythologischen Themen. Er hinterließ ein umfangreiches zeichnerisches Werk, von dem allein 300 Blätter in den Uffizien verwahrt werden.