Fabrizio Boschi

(Florenz 1572 – Florenz 1642)

Der Maler und Architekt Fabrizio Boschi, ein wichtiger Vertreter des Florentiner Frühbarock, erhielt seine erste Ausbildung bei Domenico Cresti, gen. Passignano (vor 1559–1638). Zu seinen frühesten, durch Quellen dokumentierten Werken gehören die Prophetenfiguren für den Tambour der Florentiner Domkuppel, die er 1589 anlässlich des Einzugs von Christina von Lothringen schuf. Seit 1590 war Boschi Mitglied in der Accademia del Disegno. Von 1602 bis 1606 hielt er sich in Rom auf. 1606 fertigte er für die Certosa in Galluzzo das Gemälde „Petrus und Paulus werden zum Martyrium geführt“. In der Folgezeit erhielt er zahlreiche Aufträge für Altarbilder wie 1617 für das Martyrium des hl. Sebastian für die Cappella Canigiani in S. Felicita, eines seiner Hauptwerke. Boschi war aber auch ein erzählerisch begabter Freskant, wie etwa seine Szenen zum Leben des hl. Antoninus im zweiten Kreuzgang von S. Marco bezeugen.

Als Zeichner bevorzugte er Kreide oder Rötel. Ein größeres Konvolut von Zeichnungen seiner Hand verwahren die Uffizien.