Fedele Fischetti

(Neapel 1732 – Neapel 1792)

Der aus einer Neapolitaner Künstlerfamilie stammende Fedele Fischetti erhielt seine erste Ausbildung in der Werkstatt von Gennari Borrello (erwähnt zwischen 1754 und 1766), der in der Tradition Francesco Solimenas (1657–1747) arbeitete. Auf Studienreisen lernte Fischetti vermutlich den römischen Klassizismus Pompeo Girolamo Batonis (1708–1787) und Anton Raphael Mengs’ (1728–1779) kennen, der sein Werk prägte. Zwischen 1759 und 1766 fertigte Fischetti zahlreiche Altargemälde und Fresken für verschiedene neapolitanische Kirchen an wie Basilica dello Spririto Santo, S. Maria in Portico, S. Maria Nuova oder S. Caterina da Siena. In seinem reifen Werk entwickelte er sich zum brillanten Dekorationsmaler für allegorische, mythologische und historische Sujets. Aufträge für die bedeutendsten Adelspaläste des Königreichs Neapel sowie für die Bourbonen unter Ferdinand IV. bezeugen seine hohe Wertschätzung. Gefördert durch den Architekten Luigi Vanvitelli (1700–1773) schuf Fischetti zwischen 1777 und 1781 diverse Dekorationen für den Palazzo Reale in Caserta. Das zeichnerische Werk von Fischetti ist schmal und bislang noch wenig gewürdigt.