Francesco La Marra

(Martina Franca 1728 – Neapel 1787)

Die Lebensdaten des kaum bekannten Malers und Radierers Francesco La Marra konnten erst 2001 von Joachim Meyer durch neue archivalische Funde zusammengestellt werden. Danach zog La Marra, der bislang als Schüler Francesco Solimenas (1657–1747) galt, 1748 nach Neapel. Vermutlich wurde er bei einem regionalen Maler in seiner Heimatstadt ausgebildet. Sein erstes greifbares Werk ist eine Radierung nach dem Deckengemälde in der Sakristei von San Domenico Maggiore in Neapel von Solimena. In der Folge war er vor allem als Buchillustrator und Radierer tätig. 1759 und 1760 schuf er Altarbilder für Santi Filippo e Giacomo und für Sant’ Aspreno ai Crociferi in Neapel. 1766 scheiterte sein Versuch, als Bühnenmaler am Hof anzukommen. Als sein Hauptwerk gelten die „Raccolta di cinquanta disegni originali“, eine Folge von Radierungen nach Handzeichnungen von Giordano, Mattia Preti (1613–1699) und Solimena, die in der damals noch neuen Technik der Aquatinta ausgeführt wurden.1769 suchte La Marra Subskribenten für die „Raccolta“ über eine Anzeige in der Gazzetta Toscana. Das Werk erschien erst nach seinem Tod 1792.