Giacomo Cavedone

(Sassuolo/Modena 1577 – Bologna 1660)

Giacomo Cavedone, der seine erste Ausbildung bei seinem Vater, dem Dekorationsmaler Pellegrino (gest. 1628), erhielt, konnte ab 1591 durch ein dreijähriges Stipendium seiner Vaterstadt in Bologna an der Akademie der Carracci sowie bei Bernardino Baldi (1557–1615) seine Fähigkeiten vervollkommnen. Nach dem Weggang Annibale Carracci (1560–1609) nach Rom 1595 avancierte Cavedone zum wichtigsten Mitarbeiter Ludovicos (1555–1619) und nach dessen Tod 1619 zum Caposindaco der Accademia degli Incamminati.

Cavedone hinterließ über 90 Altar- und Galeriebilder sowie Fresken mit fast ausschließlich religiöser Thematik, die seine Tendenz zur Vereinfachung der Kompositionen, zu einem schweren, monumentalen Faltenwurf und starken Licht-Schatten-Wirkungen zeigen. 1604 bis 1605 war er an der Freskierung von S. Michele in Bosco beteiligt. 1609 hielt er sich als Mitarbeiter von Guido Reni (1575–1642) kurz in Rom auf. Eine Reise nach Venedig um 1612/13 diente vor allem dem Studium der Werke von Tizian (1477/90–1576). Mehrere Schicksalsschläge wie 1624 ein Sturz vom Gerüst und 1630 der Verlust von Frau und Kindern durch die Pest führten zu Qualitätsverlusten in seinem Spätwerk.