Giovanni Battista Gaulli

(Genua 1639 – Rom 1709)

Giovanni Battista Gaulli, gen. il Baciccio, siedelte 1658 von Genua nach Rom über, nachdem er durch die Pest nicht nur seine Eltern, sondern auch seinen Lehrer, ein Mitglied der Künstlerfamilie Borzone, verloren hatte. Dort fand er in Giovanni Lorenzo Bernini (1598–1680) einen steten Förderer, der ihm zahlreiche prominente Aufträge vermittelte. Ab 1662 war Gaulli Mitglied der Accademia di San Luca, zu deren Principe er 1673 gewählt wurde. Seinen ersten öffentlichen Auftrag, das Altarbild „Die Heiligen Rochus und Antonius Abbas bitten die Madonna um Schutz vor der Pest“, schuf er 1666 für S. Rocco in Rom. Es zeigt deutlich den Einfluss der Genueser Schule. Die Ausgestaltung der Kuppelpendentifs mit Allegorien der Kardinaltugenden für S. Agnese 1666 bis 1672 im Auftrag der Pamphili brachte ihm große Reputation ein. Im Anschluss erhielt er seinen spektakulärsten Auftrag, die Ausmalung der Jesuitenkirche Il Gesù in Rom. 1679 wurden die umfangreichen Arbeiten abgeschlossen, die Gaulli als brillanten Koloristen und Illusionisten zeigen. Gaulli war jedoch nicht nur der herausragende Freskomaler seiner Zeit in Rom, sondern auch ein anerkannten Maler von Altar- und Galeriebildern sowie ein begehrter Portraitist. Umfangreiche Bestände seines zeichnerischen Werkes verwahrt das museum kunst palast in Düsseldorf.