Giovanni Battista Piazzetta

(Venedig 1682 – Venedig 1754)

Giovanni Battista Piazzetta, einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Historien- und Genremaler des Settecento in Venedig, wurde zunächst von seinem Vater, dem Bildhauer Giacomo Piazzetta (1640–1705) ausgebildet, bis er in die Werkstatt von Antonio Molinari (1655–1704) eintrat. 1704 reiste er nach Bologna, wo er die Hell-Dunkel-Malerei Giuseppe Maria Crespis (1665–1747) kennenlernte, die ihn nachhaltig beeinflusste, sowie die Werke der Carracci und Guercinos. 1711 wird Piazzetta in Venedig als Mitglied in der Fraglia dei Pittori geführt wird. Bis zu seinem Tod blieb er in seiner Vaterstadt ansässig, wo er nicht nur als Maler, sondern auch als Buchillustrator für den Verleger Giovanni Battista Abbrizzi tätig war. Besondere Berühmtheit erlangten seine „teste di carattere“, Kopfdarstellungen in Kreide auf farbigem Papier, die bei zeitgenössischen Sammlern sehr begehrt waren. Eine Auswahl dieser „teste“ gab Abbrizzi 1760 in Stichen von Marco Pitteri (1702–1786) und Francesco Bartolozzi (1728–1815) unter dem Titel „Studi di Pittura“ heraus.