Giovanni Contarini

(Venedig 1549 – vor 1604)

Nach einer Ausbildung zum Notar wandte sich Giovanni Contarini der Malerei zu und schulte sich autodidaktisch vor allem am Werk Tizians (1477/90–1576).[1] Carlo Ridolfi (1594–1658) berichtet 1648, Contarini habe am Hofe Rudolfs II. mit „alcune favole, con Veneri, Amori, Satiri, et altre simili invenzioni“[2] sowie mit seiner Portraitmalerei reüssiert. Von diesem Frühwerk sind jedoch nur wenige Gemälde dokumentiert.

Nach dem Aufenthalt in Prag ab 1573 trat Contarini um 1590 in den Dienst von Erzherzog Ferdinand von Tirol ein. Um 1595 erhielt er in Venedig mit der „Eroberung Veronas“ für den Palazzo Ducale einen prestigeträchtigen öffentlichen Auftrag, zu dem sich eine Vorzeichnung im Berliner Kupferstichkabinett erhalten hat. Im selben Jahr dekorierte er für den Kaufmann Ottavio Fabri ein Zimmer im Stil Tizians. 1596 wurde Contarini gemeinsam mit Pietro Malombra (1556–1618) wegen unberechtigter Ausübung der Malerei angezeigt, da beide, um ihre Unabhängigkeit zu bewahren, nicht Mitglied in der Zunft werden wollten. 1597 trat er in die Corporazione dei pittori ein.

[1] Zu Contarini vgl. zuletzt den entsprechenden Artikel von Valentina Conticelli im AKL (Bd. 20, 1998, S. 596) mit ausführlicher Literaturliste.

[2] Ridolfi 1914/1924, Bd. 2, S. 96.