Giovanni Francesco Barbieri, gen. il Guercino

(Cento 1591 – Bologna 1666)

Giovanni Francesco Barbieri, gen. il Guercino, der Schielende, trat 1607 in die Werkstatt von Benedetto Gennari (1563?–1610) in Cento ein, mit dessen Familie er zeit seines Lebens eng zusammenarbeitete. Besonders geprägt wurde er durch die Kunst der Carracci. Während eines Aufenthaltes in Bologna 1617 schuf er mehrere Gemälde im Auftrag des Kardinalerzbischofs Alessandro Ludovisi, der ihn 1621 nach seiner Wahl zum Papst nach Rom rief. Dort fertigte Guercino u. a. ein monumentales Alterbild mit dem Begräbnis und der Himmelfahrt der hl. Petronilla für den Petersdom an sowie Fresken für das Gartencasino in der Villa Ludovisi. Nach dem Tod Papst Gregors XV. kehrte er 1623 nach Cento zurück und übernahm in den folgenden Jahren Aufträge in Parma, Reggio und Piacenza. Nach dem Tod von Guido Reni zog Guercino 1642 nach Bologna. Als Maler und Zeichner höchst begehrt, nahm er dort bis zu seinem Tod die führende Position ein. Durch das „Libro dei Conti“, in dem ab 1629 alle Aufträge und Zahlungen an ihn verzeichnet sind, ist sein Werk ausgezeichnet dokumentiert. Umfangreiche Zeichnungsbestände werden vor allem in Windsor Castle verwahrt.