Giovanni Lorenzo Bernini

(Neapel 1598 – Rom 1680)

Giovanni Lorenzo, auch Gianlorenzo, Bernini wurde von seinem Vater ausgebildet, dem Bildhauer Pietro Bernini (1562–1629). Mit ihm ging er 1605/06 von Neapel nach Rom. Das intensive Studium antiker Skulpturen prägte Berninis frühe Bildwerke. Zwischen 1616 und 1620 erhielt er mehrere Aufträge von Kardinal Scipione Borghese, dem später Aufträge für Papst Urban VIII. folgten. Während des Pontifikats von Urban VIII. avancierte Bernini zum führenden Künstler Roms. Er entwarf den Baldachin für das Petrusgrab und wurde 1629 zum Architekten von St. Peter ernannt. Mit der Gestaltung des Petersplatzes, ab 1657, dem Vierströmebrunnen (1648–1651) auf der Piazza Navona und verschiedenen Palästen setzte sein Werk wichtige Akzente im Stadtbild von Rom. Als Bildhauer und Maler war Michelangelo vorbildhaft für Bernini, aber auch Raffael, Correggio und Tizian sowie sein Zeitgenosse Guido Reni übten einen Einfluss auf Berninis Kunst aus.

Während die Malerei einen vergleichsweise geringen Raum in seinem Œuvre einnimmt, haben sich dagegen über 500 Zeichnungen erhalten. Neben Kompositions-, Figuren- und Draperiestudien sowie vorbereitenden Studien zu seinen architektonischen Projekten befinden sich darunter auch Porträtzeichnungen und Karikaturen.