Lazzaro Baldi

(Pistoia 1622 – Rom 1703)

Seine erste Ausbildung erhielt Lazzaro Baldi vermutlich in Pistoia bei Francesco Leoncini (1613–1666). Bereits in jungen Jahren ging er nach Rom, wo er in die Werkstatt von Pietro da Cortona (1596–1669) eintrat, dessen Werk ihn nachhaltig beeinflussen sollte. 1654 wurde er Mitglied der römischen Accademia di S. Luca, der er ab 1679 als Principe vorstand. Unter der Regie von Cortona war Baldi 1656 an der Ausstattung der Alexandergalerie im Palazzo Quirinale beteiligt. 1658 schuf er im Auftrag von Kardinal Francesco Paoluci die Fresken im Tempietto von S. Giovanni in Oleo und von 1660 bis 1665 das Deckenfresko im Palazzo Odescaldi. Mit der Wahl des aus Pistoia stammenden Kardinals Giulio Rospigliosi zum Papst Clemens IX. stand Baldi unter besonderer Protektion und erhielt zahlreiche Aufträge. Ein Spezialgebiet seiner Werkstatt waren die Portraits gerade kanonisierter Heiliger sowie die dazugehörigen Erinnerungsgegenstände.

Baldi hinterließ ein großes zeichnerisches Oeuvre. Allein das Istituto Nazionale per la Grafica in Rom verwahrt über 300 Blätter von seiner Hand.[1]

[1] Vgl. dazu Kat. Rom 1979; Casale 1983.