Nicola Malinconico

(vermutlich Neapel 1663 – Neapel 1721)

Nicola Malinconico, der aus einer neapolitanischen Künstlerfamilie stammte und seine erste Ausbildung vermutlich bei seinem Vater erhielt, war Schüler und Mitarbeiter von Luca Giordano (1634–1705), dem er vor allem in seinen frühen Werken außerordentlich nahe stand. Spätere Arbeiten zeigen weiter den Einfluss des römischen Klassizismus. 1692–1693 schuf Malinconico eine Folge von 14 Gemälden für S. Maria Maggiore in Bergamo. Zahlreiche Altarbilder und Fresken für Kirchen in Neapel wie die Himmelfahrt Mariae für S. Maria Donnalbina oder die „Anbetung der Hl. Drei Könige“ und die Kardinaltugenden für S. Maria la Nova bezeugen die Produktivität Malinconicos, der sich auch als Stilllebenmaler hervortat.

Mit dem zeichnerischen Werk Malinconicos hat sich Scavizzi[1] auseinandergesetzt. Mehrere Beispiele mit alten Zuschreibungen haben sich im Museo di San Martino in Neapel erhalten. Sie bilden die Basis für weitere Zuweisungen, Händescheidungen zwischen den Zeichnungen Giordanos und seiner Schüler sind jedoch nach wie vor ausgesprochen schwierig.

[1] Scavizzi 1999/2; vgl. auch Meyer 2001.