Ottavio Leoni

(Rom um 1578 – Rom 1630)

Ottavio Leoni war der Sohn des Medailleurs und Wachsbossierers Ludovico Leoni (um 1542–1612) aus Padua. Aufgrund der Herkunft seines Vaters wurde er il Paduvanino genannt. 1604 wurde Leoni Mitglied der römischen Accademia di San Luca, der er ab 1614 als Principe vorstand. Sein Biograph, Giovanni Baglione, erwähnt einige Altarbilder, die Leoni für römische Kirchen geschaffen haben soll, von denen sich jedoch nur wenige erhalten haben. In der römischen Gesellschaft avancierte Leoni vor allem mit seinen in delikater Technik gefertigten, höchst lebensnahen Portraitzeichnungen à trois crayons. Über 700 derartige Bildnisse sind heute noch bekannt, davon allein im Kupferstichkabinett Berlin mehr als 150 ihm bislang zugeschriebene Blätter. Ab 1621 war Leoni auch als Stecher tätig. Ungefähr 40 Portraitstiche sind als seine Werke nachgewiesen. Als Portraitmaler ist Leoni dagegen nur schwer greifbar.