Pier Francesco Mola

(Coldrerio bei Como 1612 – Rom 1666)

Pier Francesco Mola, der Sohn eines Architekten, zog bereits als Kind 1616 mit seiner Familie aus dem Tessin nach Rom. Prägend für seine künstlerische Entwicklung waren längere Aufenthalte in Norditalien von 1633 bis 1640 und von 1641 bis 1647, wo er u. a. als Mitarbeiter von Francesco Albani (1578–1660) in Bologna tätig war und sich intensiv mit der Bologneser sowie der venezianischen Maltradition des 16. Jahrhunderts auseinandersetzte. Ab 1647 war Mola in Rom für einflussreiche Auftraggeber wie die Bankiersfamilie Costaguti, den Papstnepoten Camillo Pamphili oder Papst Alexander VII. tätig, für den er 1656–57 mit dem Fresko „Joseph und seine Brüder“ für die Galerie im Palazzo Quirinale seinen prestigeträchtigsten Auftrag ausführte.

Mola verstand es, die Maltradition Norditaliens mit ihren koloristischen Effekten und den Hell-Dunkel-Kontrasten mit der römischen Monumentalmalerei in Einklang zu bringen. Seine Zeichnungen, von denen sich der größte Bestand im museum kunst palast Düsseldorf befindet, zeigen einen virtuosen und impulsiven Umgang mit den verschiedenen Zeichenmaterialien, die Mola gerne miteinander kombinierte.[1]

[1] Zu Mola als Zeichner vgl. Kat. Düsseldorf 2002.