Kopie nach Agostino Mitelli

(Battidizzo bei Bologna vor 1609 – Madrid 1660)

Kopie nach dem Titelblatt einer Serie von 24 Kartuschen und Wanddekorationen; rückseitig Maskenentwürfe, nach 1636

Feder in Braun auf Papier, 28,9 x 19 cm

Unten mittig mit brauner Feder bez.: Ag. Parisini For Bologna; unten in der Darstellung auf einem Gebälkstück mit brauner Feder bez.: All. Ill.mo Sig:v Fran: co Maria Zam:vi / come a Suo Pinaolar:mo Prone / O Agost:o Mitelli DDD / 1636

Provenienz:

Landgrafen von Hessen-Kassel

GS 5081

Literatur:

unpubliziert

Bei der Federzeichnung aus der Sammlung der hessischen Landgrafen handelt es sich um eine Kopie nach dem Titelblatt einer Folge von 24 Radierungen mit Kartuschen und Wanddekorationen des Bologneser Quadraturmalers Agostino Mitelli (vor 1609–1660). Die Folge war dem Gemäldesammler Francesco Maria Zambeccari gewidmet und wurde 1636 in Bologna von Agostino Parisini (nachgewiesen 1625–1636) herausgegeben.[1] Um 1655–57 erschienen bei Pierre Mariette in Paris Kopien der Radierungen. Eine zweite Auflage der Kopien gab nach 1657 Claude Roussel heraus. Es kann demnach davon ausgegangen werden, dass die Folge im Original oder als Kopie weit verbreitet war.

Die unwesentlich größere Nachzeichnung folgt bis in die Strichführung hinein der Vorlage. Unstimmigkeiten ergeben sich vor allem bei der Inschrift auf dem Fries des fragmentarischen Gebälks im Vordergrund, wo sich der Kopist den Platz nicht richtig eingeteilt hat und deshalb nur die ersten drei Buchstaben des Namens „Zambeccari“ unterbrachte.

Auch bei den rückseitigen Skizzen wird es sich um Kopien nach Agostino Mitelli handeln, in dessen Zeichnungen häufiger vergleichbare Masken auftauchen.[2] Eine Gegenüberstellung mit eigenhändigen Zeichnungen Mitellis zeigt aber auch die unsichere, schematische Strichführung des Kopisten, die keine künstlerische Eigenständigkeit aufweist und deshalb kaum näher zuzuordnen sein wird.

[1] Vgl. auch im Folgenden Fuhring 2004, Bd. 1, Nr. 1115–1137 mit Abb.

[2] Kat. Los Angeles 1965, Nr. 2, 31; Jacob 1975, Nr. 580, 582; Laing u. a. 2006, Nr. 563.

Veröffentlicht am 19.01.2009

Letzte Aktualisierung am 10.03.2009

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Rückseite GS 5081

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