Nachfolge Carlo Maratti

(Camerino 1625 – Rom 1713)

Gnadenstuhl, 1. Hälfte 18. Jh.

Schwarze Kreide, Feder in Braun, braun und grau laviert auf kaschiertem Papier, 18,9 x 12,9 cm

Provenienz:

Nachlass Erich Herzog, Kassel

GS 17101

Literatur:

unpubliziert

Die Zeichnung eines Gnadenstuhls mit Maria und zwei weiteren, nicht identifizierten Heiligen wurde von Erich Herzog vermutlich aufgrund der offenen Strichführung dem Venezianer Giuseppe Diziani (1732–1803) zugeschrieben. Die verwendeten Figurentypen, das Kompositionsschema und der Stil sprechen jedoch eher für einen römischen Künstler aus der Nachfolge Carlo Marattis (1625–1713). Heiligenfiguren mit ausladenden, richtungsweisenden Gesten, die wie in diesem Beispiel auf Treppen und Absätzen in der Höhe gestaffelt den Blick des Betrachters zu den Hauptpersonen leiten, finden sich in vielen Altarbildern Marattis. Hugo Chapman, London, hat Niccolò Ricciolini (1687–1772) als Zeichner vorgeschlagen.[1] Stefan Morét, Florenz, ordnet die Zeichnung dagegen aufgrund der offenen Strichführung eher den Marken als Rom zu.[2]

[1] Mündliche Auskunft, 2008.

[2] Mündliche Auskunft, 2008.

Veröffentlicht am 31.03.2009

Letzte Aktualisierung am 31.03.2009