Anton Domenico Gabbiani zugeschrieben

(Florenz 1653 – Florenz 1726)

Die Muttergottes segnet die hl. Katharina von Siena, um 1680

Schwarze Kreide, braun laviert auf bräunlichem Papier, 26 x 23 cm

Unten mittig mit Graphit bez.: Wannino; unten rechts unleserlicher Sammlerstempel

Provenienz:

Nachlass Erich Herzog, Kassel

GS 17155

Literatur:

unpubliziert

Die ehemals Francesco Vanni (1563–1610) zugeschriebene, stark abgeriebene Zeichnung zeigt die Muttergottes stehend auf einer Wolkenbank. Vor ihr kniet die hl. Katharina von Siena mit demütig gesenktem Haupt und auf der Brust zusammengelegten Händen. Maria ist in einem Drehmotiv erfasst. Während der Unterkörper mit dem im Kontrapost angewinkelten rechten Bein und dem ausgestrecktem linken annähernd frontal erscheint, wendet sich der Oberkörper nach links der Heiligen zu. Segnend hält Maria ihre rechte Hand über die Heilige. Ein faltenreich flatternder Mantel schwingt sich um ihre Beine und um den linken, nach unten gestreckten Arm.
Catherine Monbeig Goguel setzt die Zeichnung, in der sich der Einfluss Pietro da Cortonas (1596–1669) deutlich niedergeschlagen hat, um 1680 an und lehnt deshalb die Zuscheibung an Francesco Vanni ab. Stattdessen könnte sie sich Anton Domenico Gabbiani als Autor vorstellen, der gleichfalls eine Vorliebe für aufwendige Gewandmotive hatte.[1]
[1] Freundliche Mail vom 01.09.2009.

Veröffentlicht am 18.01.2012

Letzte Aktualisierung am 06.11.2012