Santo Piatti zugeschrieben

(Venedig 1681 – Venedig 1747)

Entwurf für ein Altarblatt mit mehreren Heiligen; rückseitig skizzenhafte Darstellung der Madonna von Loreto, um 1730

Schwarze Kreide, Feder in Braun auf Papier, 25,3 x 16,7 cm

Provenienz:

Nachlass Erich Herzog, Kassel

GS 17135

Literatur:

unpubliziert

Der Entwurf für ein bislang noch nicht identifiziertes Altarbild zeigt die trauernde Maria Magdalena mit Salbgefäß. Den Kopf in die Hand gestützt, ist sie vor dem Grab Christi niedergesunken, das durch zwei Stufen angedeutet wird. Die vier männlichen Heiligen, die sich im Himmel sowie vor ihr auf den Stufen postiert haben, sind nicht eindeutig durch Attribute gekennzeichnet. Bei den beiden jugendlichen Heiligen mit Kreuz könnte es sich um Aloysius Gonzaga oder Franz Regis handeln, aber auch die Mitglieder anderer Priesterorden kommen durchaus in Frage.[1] Die grobe Vorzeichnung in schwarzer Kreide weicht zum Teil erheblich von der Federzeichnung ab, mit der anschließend die Konturen und die wichtigsten Faltenzüge festgelegt wurden. Die überlängten Figuren mit ihrer bewegten Gestik lassen sich durchaus mit sicher zuschreibbaren Gemälden Piattis in Verbindung bringen, wie der Steinigung des hl. Stephanus in S. Moisè. Eine sichere Zuschreibung des Kasseler Blattes an Santo Piatti scheint jedoch erst möglich, wenn sein zeichnerisches Werk insgesamt zusammengestellt und kritisch bearbeitet wurde.

[1] Für Auskünfte zu den Heiligen danke ich Pfarrer Matthias Kloß, Gießen.

Veröffentlicht am 11.09.2008

Letzte Aktualisierung am 09.02.2009

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Rückseite GS 17135

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